Historisches

Seit 1949 feiert Friedrichshafen jedes Jahr das Seehasenfest – Eine Erfolgsgeschichte von damals bis heute

Die Entstehung

Gründungsurkunde Seehasenfest
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Nachdem die Stadt Friedrichshafen nach dem zweiten Weltkrieg durch die Bombenangriffe fast völlig zerstört war, sollten vor allem die Kinder wieder ein Fest der Freude und Hoffnung feiern können. Durch den großen Einsatz des damaligen Gemeinderates, unter Leitung von Bürgermeister Dr. Max Grünbeck sowie Konstantin Schmäh, dem „Vater des Seehas“, und durch die tatkräftige Unterstützung der Schulen und vieler engagierter Bürgerinnen und Bürger hatte das Friedrichshafener Seehasenfest schließlich am 25. Juli 1949 seine Premiere.

Der Seehas

Der Seehas ist die Hauptfigur des Festes und repräsentiert das Fest bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen. Die Namensgebung des Festes gestaltete sich recht einfach, denn seit eh und je wurden die Bodensee-Anrainer als Seehasen bezeichnet. So war es für die Stadtväter 1949 eine naheliegende Wahl.
Wo der Ursprung der Bezeichnung Seehasen liegt, lässt sich nur noch vermuten: eventuell war es ein springender Feldhase, der auf dem Feldzeichen des römischen Kastells Constantia (Konstanz) zu sehen ist.

Die Einholung

Das Einholen des Seehas mit dem Schiff findet seit 1950 statt. Die Ehrengäste fahren mit zahlreichen Kindern, Bürgerinnen und Bürgern auf drei Passagierschiffen am Seehasensamstag auf den Bodensee hinaus und holen den Seehas ein. Mit Salutschüssen der Bürgergarde wird der Seehas im Hafen begrüßt und macht sich dann auf den Weg zum Rathaus, um die Erstklässler aller Schulen in Friedrichshafen mit dem Hasenklee – einer Stofftasche gefüllt mit Süßigkeiten, Karussellgutscheinen und Spielsachen – zu beschenken. Diese Tradition wurde bereits 1955 ins Leben gerufen.

Traditionelles Hasenklee-Lied

Das Festprogramm

Mit dem traditionellen Antrommeln und einer Festaufführung der Schülerinnen und Schüler einer Friedrichshafener Schule wird das Seehasenfest am Donnerstagabend eröffnet.

An den weiteren Festtagen prägen sportliche Wettbewerbe, wie Fußballturniere, Armbrustschießen, Ballwerfen, verschiedene Theateraufführungen oder auch das traditionelle Fischerstechen das Kinder- und Heimatfest.

Am Samstagabend trifft man sich unter dem Motto „Romantische Nacht auf dem See“ zum beeindruckenden Feuerwerk, das von zwei Schiffen vor der Uferpromenade gezündet wird. Als Höhepunkt des Seehasenfestes gilt seit jeher der bunte Festzug am Sonntag. Neben dem Seehas und den vielen
Kindern stehen dabei auch die Stadtgeschichte und die Bodenseelandschaft im Mittelpunkt. Mehr als 4.500 Schülerinnen und Schüler in farbenprächtigen Kostümen, fantasievoll gestaltete Festwagen, Trommler, Spielmanns- und Fanfarenzüge ziehen gemeinsam mit dem Seehas durch die Straßen der Stadt.

Der Seehas besucht während der Festtage die verschiedenen Veranstaltungen. Er nimmt am ökumenischen Gottesdienst teil, ist Mittelpunkt des Festzugs und besucht den Rummelplatz und die Festmeile. Er überreicht den Gewinnern der sportlichen Wettkämpfe ihre Trophäen und besucht auch die Kinder
im Klinikum Friedrichshafen. Überall wo er auftaucht, lässt er sich streicheln und fotografieren und zaubert ein Lächeln in die Gesichter der Kinder und Erwachsenen.

Das Seehasenfest endet am Montagabend, wenn der Seehas wieder verabschiedet wird.

Mehr zum Programm

Der Abschied

Am Montag neigt sich das Seehasenfest seinem Ende zu und der Abschied vom Seehas naht. Während die Kinder ihn jubelnd mit grün-weißen Fähnchen verabschieden, wird das Heimatlied gesungen. Zum Abschluss bekommt der Seehas einen Korb mit frischen Möhren überreicht und fährt mit einem Boot der Wasserschutzpolizei wieder hinaus auf den See.

Das Heimatlied

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Der Film „Als der Seehas kam" von Werner Heine gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Seehasenfests in Friedrichshafen und zeigt Originalaufnahmen aus den Jahren 1949 bis 1957.

Rückblick

seit 2016 Peter Sikora
2009–2015 Franz Christoph Lißner
2003–2008 Florian Mayer
1999–2002 Benedikt Hager
1989–1998 Markus Müller
1985–1988 Michael Müller
1979–1984 Wolfram Prasser
1978 Siegfried Prasser
1975–1977 Walter-Otto Rehfuss
1974 Dr. Berthold Wieland
1971–1973 Rolf Schmäh
1966–1970 Rainer Schmäh
1961–1965 Herbert Kopp
1956–1960 Udo Schmidt
1955 Kurt Beller
1949–1954 Peter Hilsenbeck

 

 

2023 Der Seehas im Land der Fantasie
2022 Der Seehas mit seinen Freunden aus aller Welt
2021 Entfallen
2020 Entfallen
2019 Wir spielen mit dem Seehas
2018 Wir lesen mit dem Seehas
2017 Mit dem Seehas durch das Jahr
2016 Wir singen mit dem Seehas
2015 Der Seehas und seine Freunde aus aller Welt
2014 Der Seehas in seiner Heimat
2013 Der Seehas im Land der Phantasie
2012 Der Seehas auf der Spielewiese
2011 Der Seehas gratuliert
2010 Der Seehas erzählt Märchen
2009 Der Seehas blättert im Kalender
2008 Wir feiern mit dem Seehas
2007 Der Seehas im Land der Bücher
2006 Der Seehas träumt
2005 Der Seehas macht mit uns Musik
2004 Seehasenkinder spielen
2003 Ein Seehasenjahr
2002 Der Seehas im Märchenland
2001 Der Seehas in seiner Heimatstadt
2000 Graf Zeppelin erobert das Luftmeer
1999 Jubiläums-Festumzug: 50 Jahre Seehasenfest
1998 Jubiläums-Festumzug: Als der Seehas kam
1997 Der Seehas im Spieleland
1996 Der Seehas in seiner Welt
1995 Der Seehas im Märchenland
1994 Lieder unserer Heimat begleiten den Seehasen
1993 Ein Seehasenjahr
1992 Der Seehas und‘s Ländle
1991 Kinderzeit – Märchen und Spiele
1990 Der Seehas in seiner Welt
1989 1150 Jahre Buchhorn – 900 Jahre Kloster Hofen
1988 Der Seehas kommt ins Schwabenalter
1987 175 Jahre Friedrichshafen
1986 Entfallen wegen Regens
1985 Der Seehas im Märchenland
1984 Der Seehas blickt zurück
1983 Aus der Heimat des Seehasen
1982 Lieder unserer Heimat begleiten den Seehasen
1981 Schule einst und heute – 150 Jahre Lateinschule, 170 Jahre Friedrichshafen
1980 Bunte Märchenwelt
1979 Luftfahrt und Zeppelin
1978 Spieleland
1977 Spiele
1976 Zerstörte Stadt, Wiederaufbau, ZF, Dornier, Raumfahrt
2023 Die Suche nach Freundschaft, der Liebe und dem Leben – frei nach Antoine de Saint-Exupéry
2022 Seehasenfest-Revue
2021 Entfallen
2020 Entfallen
2019 Momo
2018 Schreck an Deck
2017 Der Zauberer von Oz
2016 GRENZENlos
2015 „Attacke, Amore, Quijote, Olé! ... Sancho“
2014 „Der Tag, an dem John Lennon starb“
2013 „Coco oder Die Akademie der Träume“
2012 „Die Königin der Farben“
2011 „Knolle Murphy“
2010 „Lillys Buch“
2009 „In 80 Tagen um die Welt“
2008 „Volle Pulle Tango“
2007 „Zirkus Hasibaldi“
2006 „Müll-Revue“
2005 Der tapfere Fischerjunge
2004 Nero Corleone
2003 Land der Blumen
2002 Spray Attack!
2001 Floris
2000 Fatme
1999 Hänsel und Gretel
1998 Federicos Traum
1997 Eine Dschungelgeschichte
1996 Die Bremer Stadtmusikanten
1995 Feuerwerk aller Schulen
1994 Märchenwiese
1993 Wir machen eine Oper
1992 „Undine“ – Ein romantisches Märchen
1991 Hans und Grete - Ein Rock-Musical
1990 Die kleine Hexe
1989 Des Kaisers neue Kleider
1988 „Fatme“ – Ein orientalisches Märchen
1987 Der Igel als Bräutigam
1986 Die Puppenfee
1985 Der Hasenkalender
1984 Der Rattenfänger von Hameln
1983 Die Abenteuer des tapferen Benjamin
1982 Vier Städte verbunden in Lied und Tanz
1981 Der kleine Muck
1980 Das magische Fernrohr
1979 Wenn ich König wär
1978 Schneewittchen
1977 Dornröschen
1976 Musischer Eröffnungsabend
1975 „Dorfklatsch“ & „Die 7 Schwaben und ihr Durst“
1974 Lieder und Tänze aus aller Welt
1973 Der Igel als Bräutigam
1972 Die Rakete
1971 Bremer Stadtmusikanten
1970 Der gestiefelte Kater
1969 Aschenbrödel (eine Pantomime)
1968 Märchenwiese
1967 Märchenoper „Filinsel und Gretel“
1966 Bastien und Bastienne
1965 Schlaraffenland
1964 Till Eulenspiegel
1963 Die Heinzelmännchen
1962 Eröffnung auf dem Rathausplatz
1961 Der Seehas und die 7 Schwaben
1960 Bunter Abend mit Bettlerhochzeit
1959 Die Spielzeugkiste (eine musische Aufführung)
1958 Seehasenspiel
1957 Peterchens Mondfahrt
1956 Der gestiefelte Kater
1955 Musische Aufführung
1954 Keine Eröffnungsveranstaltung
1953 Teufelsplitter
1952 Igel als Bräutigam
1951 Musischer Auftakt
1950 Auftakt zum festlichen Empfang des Völkerschiffes & Johann Weißhaupt
1949 Kurt Albrecht
seit 2022 Christine Waggershauser und Kai Nopper
2018–2021 Robert Ackermann
2004–2018 Dr. Hermann Dollak
1996–2004 Walter Rehfuss
1990–1995 Hermann Himpel, Walter Rehfuss, Helmut Wild
1981–1989 Gert Hensch, Leo Neff, Walter Rehfuss
1964–1980 Dr. Rudolf Schmäh
1949–1963 Konstantin Schmäh

Ehrenpräsidenten

seit 2018 Dr. Hermann Dollak
2004 – 2021 Walter Rehfuss

Ehrenmitglieder Festausschuss:

Prof. Martin Herzog (Minister a. D.), Dr. Rudolf Schmäh, Gert Hänsch, Leo Neff

2018Pippi Langstrumpf
2017 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
2016Die kleine Hexe
2015Der Teufel mit den drei goldenen Haaren
2014Schneekönigin
2013Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
2012Peterchens Mondfahrt
2011Pippi Langstrumpf
2010Das kleine Gespenst
2009Ali und der Zauberapfel
2008Die kleine Hexe
2007Zwerg Nase
2006Kalif Storch
2005Peterchens Mondfahrt
2004Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer
2003Die kleine Hexe
2002Pippi Langstrumpf
2001Der Teufel mit den drei goldenen Haaren
2000Schneekönigin
1999Ali und der Zauberapfel
1998Prinzessin Huschewind
1997Das kleine Gespenst
1996Jim Knopf
1995 Zwerg Nase / Peterchens Mondfahrt
1994Kalif Storch
1993Pippi Langstrumpf
1992Schneekönigin
1991Ali und der Zauberapfel
1990 Prinzessin Huschewind
1989 Jim Knopf
1988Peterchens Mondfahrt
1987Pippi Langstrumpf
1986 Kalif Storch
1985König Drosselbart / Froschkönig
1984Peterchens Mondfahrt
1983Der gestiefelte Kater
1982Schneekönigin
1981Pünktchen und Anton
1980König Klaus sucht eine Frau
1979Der böse Traum der kleinen Widdewau
1978Schneewittchen
1977 Dornröschen
1976 Musischer Eröffnungsabend
1975"Dorfklatsch" & "Die 7 Schwaben und ihr Durst"
1974Lieder und Tänze aus aller Welt
1973 Der Igel als Bräutigam
1972 Die Rakete
1971Bremer Stadtmusikanten
1970 Der gestiefelte Kater
1969 Aschenbrödel (eine Pantomime)
1968 Märchenwiese
1967 Märchenoper "Filinsel und Gretel"
1966 Bastien und Bastienne
1965Schlaraffenland
1964Till Eulenspiegel
1963Die Heinzelmännchen
1962 Eröffnung auf dem Rathausplatz
1961 Der Seehas und die 7 Schwaben
1960 Bunter Abend mit Bettlerhochzeit
1959 Die Spielzeugkiste (eine musische Aufführung)
1958Seehasenspiel
1957 Peterchens Mondfahrt
1956 Der gestiefelte Kater
1955Musische Aufführung
1954 Keine Eröffnungsveranstaltung
1953Teufelsplitter
1952Igel als Bräutigam
1951 Musischer Auftakt
1950 Auftakt zum festlichen Empfang des Völkerschiffes
1950 Johann Weißhaupt
1949Kurt Albrecht

Württembergs Könige und ihre Ehefrauen

König Friedrich I. von Württemberg war von 1806 bis 1816 König von Württemberg, nachdem er bereits von 1797 bis 1803 als Friedrich II. Herzog von Württemberg war. Am 1. Januar 1806 nahm Herzog Friedrich II. als Friedrich I. die Königswürde an. Wegen seiner Leibesfülle wurde König Friedrich auch als der „dicke Friedrich“ bezeichnet.

Kaiser Napoleon soll einmal zu ihm gesagt haben, dass er es kaum glauben könne, dass die menschliche Haut so dehnungsfähig sei, worauf König Friedrich meinte, es sei kaum vorstellbar, dass in einem so kleinen Kopf so viel Bosheit stecken könne.

König Friedrich vereinigte am 27. Juli 1811 die kleine freie Reichsstadt Buchhorn mit Dorf und Kloster Hofen zu Stadt und Schloss Friedrichshafen. Das Königreich Württemberg hatte somit den ersten Hafen und damit freien Zugang zum Bodensee. Aus dem ehemaligen Kloster Hofen machte Friedrich eine königliche Sommerresidenz, die in späteren Jahren ein beliebter sommerlicher Aufenthaltsort für das Königshaus wurde. Nach einer gescheiterten Ehe mit Prinzessin Auguste Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel ging König Friedrich I. eine zweite Ehe mit Prinzessin Charlotte Auguste Mathilde von Großbritannien ein.

Der älteste Sohn von König Friedrich I. aus erster Ehe. König Wilhelm I. leitete während seiner 48 Jahre andauernden Regentschaft (1816 bis 1864) umfassende Reformen ein und schuf aus einem heterogenen Agrarstaat einen Verfassungsstaat mit einer durchorganisierten Verwaltung. In zweiter Ehe war König Wilhelm I. mit Großfürstin Katharina Pawlowa von Russland verheiratet. Aus dieser Zeit stammten sehr gute Beziehungen zum russischen Zarenhaus. Mehrmals war der russische Zar zu Besuch im Schloss in Friedrichshafen.

In dritter Ehe war König Wilhelm I. mit seiner Cousine Prinzessin Pauline von Württemberg verheiratet. Über sie bestanden auch die besten Beziehungen zum britischen Königshaus.

König Karl I. von Württemberg war der einzige Sohn von König Wilhelm I. und dessen dritter Ehefrau Pauline. Er regierte von 1864 bis 1891. Karl I. von Württemberg heiratete am 13. Juli 1846 Großfürstin Olga Nikolajewna Romanowa von Russland. Karl I. vollzog einen innenpolitischen Wandel hin zu einer liberalen Politik. So führte er 1868 das allgemeine, gleiche, unmittelbare Wahlrecht für Volksabgeordnete ein. Außenpolitisch trennte er sich von der Bündnispartnerschaft mit Österreich und schloss ein Bündnis mit Preußen. Wohl aus Amtsmüdigkeit zog sich König Karl I. im Oktober 1870 auf sein Schloss in Friedrichshafen zurück. Seine Ehe mit Olga Nikolajewna war nicht glücklich und blieb kinderlos.

König Wilhelm II. von Württemberg war von 1891 bis zu seiner Abdankung 1918 der vierte und letzte König von Württemberg. Da die Ehe von Karl I. und Großfürstin Olga kinderlos geblieben war, wurde Prinz Wilhelm, Sohn von Prinz Friedrich von Württemberg und dessen Gemahlin Prinzessin Katharina, als Thronfolger von König Karl I. erzogen. Bereits in den letzten Regierungsjahren von Karl I. musste der spätere König Wilhelm II. Repräsentationspflichten überneh- men. Seine erste Ehefrau starb in jungen Jahren bei der Totgeburt eines Kindes. 1868 heiratete König Wilhelm II. Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe.

Wilhelm II. und seine Gemahlin Prinzessin Charlotte zu Schaumburg-Lippe blieben kinderlos, sodass seit den 1890er-Jahren Herzog Albrecht von Württemberg aus einer katholischen Nebenlinie des Hauses Württemberg als künftiger Thronerbe an den Regierungsgeschäften beteiligt war. König Wilhelm II. dankte am 9. November 1918 ab, verzichtete auf die Königskrone und nahm den Titel eines Herzogs von Württemberg an.